Das M1 Erzberg GT S-Pedelec im Test

Was das Bike mit Carbonrahmen zu bieten hat

Das Erzberg GT S-Pedelec des Herstellers M1-Sporttechnik ist ein All Mountain e-Bike und kann sowohl optisch als auch durch die premiumgerechte Ausstattung punkten. Das Bike mit Carbonrahmen wurde von unserem Testfahrer Leon über mehrere Wochen auf Herz und Nieren geprüft. Er verrät uns, welche Strecken er mit dem Testbike gefahren ist und wie es sich im Test geschlagen hat.

Inhaltsverzeichnis

Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten

Die wichtigsten Specs des Erzberg GT S-Pedelec im Überblick

Bei dem M1-Sporttechnik Erzberg GT S-Pedelec handelt es sich um ein vollgefedertes All-Mountain e-MTB, welches in der von mir getesteten Version bereits mit Schutzblechen und einem Gepäckträger ausgestattet ist. Aufgrund des hohen Federwegs von 160 mm an der Front und 150 mm am Heck ist es auch im Gelände ideal einsetzbar. Besonders ansprechend ist der schlichte aber moderne Carbonrahmen, welcher verglichen mit herkömmlichen Alurahmen deutlich leichter ist. Der Dämpfer ist in einer Aussparung im Oberrohr versteckt.

  • Motor: Brose Drive TF Mag 36V 250W
  • Akku: 750 Wh
  • Display: Brose Allround
  • Schaltungstyp: Kettenschaltung
  • Schaltwerk: Shimano Deore XT, 12-Gang
  • Rahmen: Carbonrahmen, Unterfahrschutz aus Aluminium
  • Gabel: FOX 36, 160 mm Federweg
  • Dämpfer: FOX Float DPS 230/60, 150 mm Federweg
  • Bremsen: Magura MT5e, Storm HC, vorne: 203 mm/hinten: 180 mm
  • Reifen: Schwalbe Smart Sam, 27,5 x 2,6”
  • Farben: grau
M1 Erzberg GT auf einer Wiese

Mögliche Konfigurationen

M1 ermöglicht es, die e-Mountainbikes im kleinen Rahmen selber zu konfigurieren, sodass mein Erzberg GT S-Pedelec Testbike mit einem Lichtupgrade direkt vom Hersteller bei mir ankam. Der vorne serienmäßig verbaute Scheinwerfer mit 100 Lux wurde also durch eine Lupine SL X ausgetauscht, die mit bis zu 360 Lux den hellsten zugelassenen Scheinwerfer für S-Pedelecs darstellt.

Nahaufnahme Lupine SL X am M1 Erzberg GT

Bei Helligkeit ist das Tagfahrlicht des Bikes aktiv. Sobald es etwas dunkler wird, schaltet sich das Abblendlicht automatisch an. Bei Bedarf kann auch das Fernlicht eingeschaltet werden, welches die Straße komplett ausleuchtet.

Ein kleiner Kritikpunkt ist aus meiner Sicht der Helligkeitssensor am e-Mountainbike, welcher im Test häufig zu sensibel war. Dadurch ging das Abblendlicht teilweise aus, sobald mir in der Dunkelheit ein Auto entgegenkam, was nicht ideal war.

Die Teststrecke

Getestet habe ich das Bike auf meiner täglichen Pendelstrecke zwischen Köln und Pulheim. Ich bin das M1 Erzberg in Rahmengröße L gefahren, was für meine 1,92 m ausreichend war. Größer sollte man als Fahrer allerdings nicht sein. Da der Sattel des Testbikes leicht höher als der Lenker eingestellt war, war die Sitzposition eher sportlich, was gut zum Einsatzzweck des S-Pedelecs gepasst hat.

Auf dem Weg zwischen Pulheim und Köln legte ich ca. 15 km zurück, sodass ich in meinem Testzeitraum insgesamt gute 300 km gefahren bin – größtenteils auf befestigten Straßen. Auf dem Radweg darf ein S-Pedelec nicht gefahren werden, da es rechtlich als Kleinkraftrad eingestuft wird.

Leon fährt auf dem M1 Erzberg GT

Der Motor am M1 Erzberg GT S-Pedelec

Beim verbauten Motor handelt es sich um den Brose Drive TF-Mag Antrieb mit 90 Nm Drehmoment. Das M1 Erzberg unterscheidet sich dadurch von den anderen M1-Modellen, in welchen der TQ-Motor mit 120 Nm verbaut ist.

Der Akku ist mit 750 Wh ausreichend groß und macht auch längere Touren möglich. Die Reichweite lag im Boost-Modus unter voller Belastung bei guten 40 Kilometern. Bei niedrigeren Unterstützungsstufen und gleichmäßigem Kraftaufwand sind sogar Strecken von über 100 Kilometern problemlos möglich. 

Der leistungsstarke Motor liefert die nötige Kraft, um auf geraden Strecken auf knapp 45km/h zu beschleunigen. Sprich, bis 42km/h geht es problemlos. Exakt 45km/h zu erreichen ist allerdings nur mit viel eigenem Kraftaufwand möglich.

Die verbaute Shimano XT-Kettenschaltung hat 12 Gänge. Durch die Übersetzung von 510 % ist die Trittfrequenz bei hohen Geschwindigkeiten moderat, es können allerdings auch steile Segmente auf dem größten Ritzel gefahren werden. 

Durch den Mittelmotor wird die gesamte eigene Kraft und die Kraft des Motors über die Kette übertragen, was in Kombination mit der Kettenschaltung zu einem erhöhten Verschleiß führt. Deshalb ist es besonders wichtig, die Schaltvorgänge nicht unter zu großer Belastung durchzuführen. Man sollte zwar durchaus in die Pedale treten, dies jedoch ohne viel Kraftaufwand, sodass der Motor in diesem Moment keine zusätzliche Unterstützung dazu gibt. Dies gilt allerdings nicht nur für dieses Testbike, sondern für jedes Rad mit Kettenschaltung und Mittelmotor.

Leon fährt auf dem M1 Erzberg GT

Ein sicheres Fahrgefühl zu jeder Zeit

Für ein sicheres Bremsgefühl sorgen die bewährten Magura MT5e Bremsen. Diese liefern ausreichend Bremskraft, unter anderem durch die großen Bremsscheiben. Das Besondere an der MT5e hydraulischen Scheibenbremse ist der Bremslichtschalter. Das bedeutet, dass das im Rücklicht integrierte Bremslicht aufleuchtet, sobald eine Bremse gezogen wird. Gleichzeitig stoppt dabei sofort die Motorunterstützung. Diese Funktion habe ich genutzt, um die Motorunterstützung während eines Schaltvorgangs zu unterbrechen, was wie bereits erwähnt den Verschleiß verlangsamen soll.
Ein ABS System ist hier nicht zu finden. Speziell bei hohen Geschwindigkeiten hätte ich dies manchmal gerne zur Sicherheit gehabt.

Magura MT5e Bremse am M1 Erzberg GT

Die 27,5” Smart Sam Bereifung ist nicht nur geländetauglich, sondern durch den Mittelsteg auf der Lauffläche auch angenehm auf der Straße zu fahren. Selbst bei schlechter Witterung, wie zum Beispiel Schnee oder Regen, sind solche Reifen wirklich von Vorteil und sorgen für ein sicheres Fahrgefühl. Bei Bedarf können im Konfigurator allerdings auch Ballonreifen mit weniger Profil ausgewählt werden. Diese bieten zwar weniger Halt, ermöglichen allerdings ein ruhigeres Fahrverhalten.

Komfort auf unebenen Strecken

Bei der verbauten Gabel handelt es sich um die Fox 36 Elite Federgabel mit 160 mm Federweg. In Kombination mit dem Fox Float DPS Dämpfer kann das S-Pedelec sehr präzise eingestellt werden, da beide Federelemente über den Luftdruck eingestellt werden. Das Fahrverhalten ist somit sehr komfortabel und Bodenunebenheiten konnte ich kaum spüren. 

Fox 36 Elite Federgabel am M1 Erzberg GT

Leons Fazit zum M1 Erzberg GT S-Pedelec

Der Preis ist aufgrund der hochwertigen Ausstattung und premiumgerechten Komponenten wie etwa dem Carbonrahmen durchaus berechtigt.
Das tolle e-Bike ähnelt rein optisch und auch technisch einem richtigen Mountainbike, fühlt sich im Alltag aber doch eher auf der Straße zuhause. Schon auf den ersten Blick sorgt das M1 Erzberg GT S-Pedelec mit seinem Carbonrahmen für Begeisterung. Das klare, strenge Bike-Design wirkt aus jedem Blickwinkel anziehend.

Es ist für den Alltag als Pendler durchaus auch für längere Strecken zu empfehlen!