Wie erhöhe ich die Akku Reichweite am e-Mountainbike?

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Du düst schon den halben Tag mit deinem e-Mountainbike durchs Gelände. So viel Spaß hattest du schon lange nicht mehr. Es geht über Stock und Stein, bergauf und bergab. Die Sonne scheint, blauer Himmel und um dich herum ist nichts als Natur. Aber Moment! Wie lange hält eigentlich der Akku noch? Zeigt das Display noch genügend Reichweite an? Oder ist es Zeit, an den Rückweg zu denken?

Inhaltsverzeichnis

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Lange e-Bike Touren mit einer Akkuladung

Dank e-Bike ist es möglich, noch längere Touren zu unternehmen und auch Orte zu erkunden, an die du aus ganz eigener Kraft vielleicht nie gekommen wärst. Starke Motoren geben dir den gewünschten Rückenwind, während diese wiederum vom Akku mit Energie versorgt werden. Doch wie stellst du sicher, dass du mit einer einzelnen Akkuladung auch möglichst weite Strecken zurücklegen kannst?

Die e-Bike Akkuleistung wird in Wattstunden gemessen. Je mehr Wattstunden der Akku deines e-Mountainbikes vorweisen kann, desto höher ist auch die Reichweite, die du mit einer Ladung zurücklegen kannst. Die tatsächliche Reichweite hängt allerding von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab. Weiterhin sind die vom Hersteller angegebenen Reichweiten im Rahmen optimaler Fahrbedingungen zu verstehen, bedeutet: Du fährst mit einer konstanten Geschwindigkeit, mit optimalem Reifendruck am Bike, einer optimalen Außentemperatur und unter weiteren perfekten Bedingungen. Deshalb sind die Angaben der Hersteller eher als Richtwert statt als gesetzte Regel zu verstehen.

Mann auf dem Tourenfully Riese & Müller Superdelite Mountain

Akkus namhafter Motoren-Hersteller wie Bosch liefern inzwischen von Haus aus unheimlich viel Reichweite, sodass du von bis zu 750 Wh Akkus profitieren kannst. Strecken bis zu 100 Kilometer sind mit modernen und entsprechend großen Akkus locker möglich. Aber auch darüber hinaus kannst du tricksen, um noch mehr Reichweite für deine Fahrten herauszuholen. Die Bosch DualBattery Technology ermöglicht beispielsweise in Riese & Müller e-Mountainbikes bis zu 1125 Wh aufgrund der Kombination und parallelen Verwendung von zwei Akkus. Das Zusatzgewicht soll durch eine geschickte Platzierung der Akkus keinerlei Einfluss auf das Fahrverhalten nehmen. Vor allem Intube Akkus gewährleisten einen tiefen Schwerpunkt im Bike, der wiederum für mehr Laufruhe und ein einfacheres Handling sorgt.

Was nimmt Einfluss auf meine Reichweite?

Ein beeinflussender Faktor in Sachen Reichweite ist die Nutzungsweise deines e-MTBs. Vor allem kommt es darauf an, in welcher Unterstützungsstufe du fährst. Es gilt: Je höher die Unterstützungsstufe, desto schneller nimmt die Akkuleistung und damit die mögliche Reichweite ab. Klar, denn: Je mehr Power du gibst, desto mehr Power muss vom Motor und damit eben auch vom Akku kommen, wenn du die Geschwindigkeit beibehalten möchtest.

Neben der gewählten Unterstützungsstufe nehmen auch andere Aspekte Einfluss darauf, wie viel Reichweite dein Akku dir bietet. Umwelteinflüsse wie starker Gegenwind oder herausfordernde Streckenprofile mit vielen steilen Anstiege wirken sich auf deine Reichweite aus. Aber auch das Eigengewicht des Bikes sowie die gewünschte Zuladung können den Energieverbrauch erhöhen. Ein hohes Systemgewicht wie auch schweres Gepäck bedeuten mehr Arbeit für den Motor und ein schnelleres Entladen des Akkus.

Titelbild der Belchenradler auf dem Hercules NOS SUV 2.2

Auch deine Fahrweise kann Einfluss auf die Reichweite deines e-Bikes nehmen. Das Fahren mit einer zu niedrigen Trittfrequenz und das blinde Vertrauen in den Motor, ohne beispielsweise vorausschauend zu schalten, kann sich ebenfalls auf deine Reichweite auswirken.

e-Bike Akku Reichweite optimieren

Um aus deinem Akku noch ein wenig mehr herauszukitzeln, kannst du auf einige Dinge achten:

Wie schon erwähnt, ist die Wahl der Unterstützungsstufe ein wichtiger Faktor für den Akkuverbrauch. Lässt du dich immer nur in dem Maße unterstützen, wie es der jeweilige Moment und deine Fitness erfordern, kannst du enorm Akku sparen. Achte also darauf, dass du den Unterstützungsmodus regelmäßig anpasst, wenn der Anstieg geschafft ist oder die Gegebenheiten einfacher werden.

Auch eine gleichmäßige und konstante Trittfrequenz sorgt für optimale Verhältnisse und ein Plus bei der Reichweite. Bei ebenen Wegen beträgt die optimale Trittfrequenz etwa 75-80 Umdrehungen pro Minute. Einige Displays zeigen dir deine aktuelle Trittfrequenz sogar an und untermalen farblich, ob du dich im optimalen Frequenzbereich befindest. So hast du die Angaben stets offensichtlich im Blick.

Ein echter Energiefresser sind auch zu häufiges Stop-and-Go, bzw. Anfahren und abrupte Geschwindigkeitswechsel. Vorausschauendes Fahren hilft demnach dabei, deinen Akku möglichst zu schonen. Möchtest du einen Berg erklimmen solltest du nicht nur die Unterstützung des Motors hochdrehen, sondern auch das Schalten nicht vergessen und die Gänge an das Gelände anpassen. Damit sorgst du gleichermaßen für die Beibehaltung deiner optimalen Schrittfrequenz und gerätst beim Treten nicht in Verzug.

Auch bei verschiedenen Witterungsbedingungen solltest du ein Auge auf deinen Akku haben. Vor allem bei Kälte verliert der e-Bike Akku schneller an Kapazität – das kennst du vielleicht bereits von deinem Smartphone. Die optimale Temperatur für einen e-Bike Akku liegt zwischen zehn und 20 Grad. Liegt die Temperatur darunter, solltest du bei deiner Tourenplanung mit weniger Reichweite rechnen.

Akku wird aus dem Liv Intrigue herausgenommen

Dass du dein e-Bike gut pflegen solltest, sollte klar sein. Tatsächlich wirkt sich nämlich auch die e-Bike Hege und Pflege auf die Reichweite aus. Daher lohnt es sich, alle Funktionen und die Technik regelmäßig von Experten in der Werkstatt überprüfen zu lassen. Schleifen etwa die Bremsbeläge oder stimmt etwas mit der Kette oder dem Riemen nicht, kann auch das Auswirkungen auf deine Reichweite haben. Keinen Experten brauchst du hingegen, um den Reifendruck zu überprüfen. Das solltest du vor jeder längeren Tour machen, denn auch dieser ist entscheidend. Das beste Setup hängt jedoch ganz individuell mit den jeweiligen Umständen zusammen: Wie hoch ist das Gewicht von Bike und Fahrer oder Fahrerin zusammen? Um welches Bike handelt es sich und auf welcher Strecke bist du heute unterwegs?

Die Routenplanung

Hast du dir eine Route ausgesucht, solltest du dir auch das Profil genauer anschauen. Wenn du Bedenken hast, dass deine Restreichweite der hohen Steigung nicht mehr standhält solltest du schauen, dass du Wege mit weniger Steigung fährst.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest oder eine richtig lange Tour geplant hast, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, einen Ersatzakku mitzunehmen, um die Reichweite zu vergrößern. Vielleicht gibt es auf deiner Strecke aber auch eine Ladestation oder eine andere Lademöglichkeit für den e-Bike Akku und du hattest sowieso geplant, eine Pause einzulegen, um deinen Energiespeicher und den deines e-MTBs wieder aufzuladen?

Wichtig ist immer, dass du darauf achtest, was die Akku Reichweiten Anzeige auf deinem e-Bike Display ausspielt. So kannst du immer sehen, wie weit der Akku noch reicht und die Motorunterstützung dementsprechend dosieren.

Höher, weiter und länger

Mit dem e-MTB ist kaum ein Berg zu steil oder eine Strecke zu lang. Der Fahrspaß kennt keine Grenzen, wenn du das Optimum aus deinem Akku herausholst. Vor allem moderne e-Bike Akkus bringen von Haus aus schon eine enorme Reichweite mit sich, mit der sich die meisten Touren spielend meistern lassen.

Trotzdem schadet es nicht, verschiedene Tipps und Tricks rund um die Reichweite deines Akkus auszuprobieren und die Optionen zu testen.