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Faktencheck: e-Bike für Erwachsene vs. e-Bike für Kinder
Erwachsene
- Geschwindigkeiten: Herkömmliches Pedelec bis zu 25 km/h, S-Pedelec bis zu 45 km/h Unterstützung
- Motor: Größere Bandbreite an starken und light-Motorenkonzepten. Von 50 – 120 Nm Drehmoment ist alles dabei und eine Frage des eigenen Geschmacks
- Akku: Mit der DualBattery Technology von Bosch kann eine Spitzenkapazität von 1.250 Wh erreicht werden
- Gewicht: Durchschnittlich ca. 20 – 26 Kilogramm schwer
Kinder
- Geschwindigkeiten: Motorunterstützung durch Hersteller häufig auf 20 km/h begrenzt
- Motor: Meist leichtere Motorenkonzepte und geringeres Drehmoment, wie Bosch Active Line Plus oder Yamaha PW-TE
- Akku: Meist kleinere Akkus um die 300 – 400 Wh für geringeres Gewicht
- Gewicht: Am besten unter 20 Kilogramm, um manövrierbar zu bleiben
e-Bike Fahrtechniken üben
Wenn sich Kinder auf den Sattel schwingen, sollten sie zunächst einige simple Fahrtechniken erlernen. Somit können Eltern ihren Kindern sichere und unfallfreie Fahrten gewährleisten. Je mehr eure Kinder sich ans e-Bike Fahren gewöhnen, desto mehr Sicherheit erlangen sie. Damit es mit dem Fahrtechniktraining reibungslos funktioniert, empfehlen wir, spielerisch und mit viel Geduld an die Sache ranzugehen! Das Üben von grundlegenden Fahrtechniken ist der Schlüssel für unvergessliche Fahrerlebnisse. Es empfiehlt sich, die Übungen in den ersten Schritten auf einem klassischen Fahrrad auszuprobieren, bevor euer Kind sich auf ein e-Bike wagt.
Vorbereitungen treffen und Fahrrad einstellen
Damit euer Kind gerade in den Anfängen vor möglichen Stürzen und Verletzungen geschützt ist, kommt es an Ellbogen- und Knieschützern nicht vorbei. Auch auf das Tragen eines robusten Fahrradhelms solltet ihr natürlich nicht verzichten. Tipp: Als Elternteil stets mit gutem Beispiel vorangehen und den Helm in die eigene Grundausstattung aufnehmen. Als nächstes heißt es: Das e-Bike individuell auf die Körpergröße des Kindes einstellen und hierbei vor allem auf die richtige Höhe von Sattel und Lenker achten.
Wie sitzt mein Kind richtig auf dem Fahrrad? Das Kind sollte auf keinen Fall gedrungen auf dem e-Bike sitzen, sondern zum Lenker hin noch genug Platz haben und nicht zu hoch oder zu niedrig greifen müssen. Eine bequem aufrechte Haltung ist anzustreben und dem Kind meist auch während des Fahrens anzusehen. Im Sitzen sollten beide Beine bequem auf dem Boden laden. Solltet ihr euch unsicher sein, ist der e-Bike Händler eures Vertrauens stets an eurer Seite, um die richtige Sitzhaltung für euer Kind auf dem Bike zu finden.
Ihr habt alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen und das e-Bike passend eingestellt? Dann begebt euch auf einen verkehrsfreien Platz und schon kann es mit den ersten Übungen losgehen!
Grundtechniken für den Start
1. Gewichtsverlagerung
Die Balance auf dem Bike halten zu können, stellt quasi die Grundvoraussetzung dar. Das vorsichtige Verlagern des eigenen Körpergewichts ist hier besonders hilfreich. Zu Beginn sollte der Nachwuchs deshalb versuchen, den Oberkörper nach oben zu bewegen und das Gesäß langsam aus dem Sattel zu heben. Dabei kann das Kind versuchen, in den Stand zu kommen und trotzdem weiter in die Pedale zu treten. Wer den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, kann das Gewicht immer weiter nach hinten oder vorne verlagern. Auf diese Weise stellt sich ganz schnell ein Gefühl für die richtige Balance und eine effektive Fahrweise ein.
2. Fahren mit nur einer Hand
Das einhändige Fahrradfahren ist eine weitere Balanceübung, die vor allem im alltäglichen Straßenverkehr großen Nutzen hat. Das einhändige Fahren ermöglicht es, Handzeichen an andere Verkehrsteilnehmer zu geben, um beispielsweise ein Abbiegen zu signalisieren. Ein freihändiges Fahren ist laut StVZO jedoch nicht gestattet.
3. Hindernisse gekonnt umfahren
Das Umfahren von Hindernissen trainiert nicht nur alltägliche Herausforderungen im Straßenverkehr, sondern kann auch bei leichten Trails mit dem e-Mountainbike sehr förderlich sein. Geeignet sind kleine Parcours auf Verkehrsübungsplätzen. Diese könnt ihr euch auf verkehrsfreien und ruhigen Orten auch selbst zusammenstellen, beispielsweise mit Pylonen oder einfachen Bändern. Dabei sollten weite sowie enge Kurven gefahren werden, um den Gegenständen auszuweichen oder in Nebenstraßen abzubiegen. In engen Kurven gilt es, das Tempo deutlich zu verringern.
Nutzt ihr Bänder jeglicher Art, lassen sich diese direkt mit einer weiteren Übung verknüpfen. Euer Kind kann damit gleichzeitig lernen, eine Spur zu halten und entweder zwischen zwei Bändern hindurch fahren oder auf einem einzelnen Band balancieren. Diese Übung lässt sich beispielsweise auch an einer Wiesenkante oder entlang einer Wand üben.
Fahrübungen für sicheres e-Biken
4. Der perfekte Schulterblick
Vor allem unerfahrene Fahrer und Kinder tendieren gerne dazu, beim Blick über die Schulter den Lenker in die Blickrichtung zu reißen. Um dem Weglenken entgegenzuwirken, können Kinder ihren Blick zunächst erst einmal langsamer über die Schulter wandern lassen. Dabei ist zu beachten, dass der Lenker weiterhin kontrolliert geradeaus gehalten wird. Nachdem das Kind Sicherheit im einseitigen Schulterblick erlangt hat, kann es sich an den beidseitige Schulterblick wagen. Eine weitere Balanceübung, die der Sicherheit im Straßenverkehr dient und auch auf dem Trail durchaus Vorteile hat.
5. Langsames Bremsen
Dass das Bremsen ein wesentlicher Bestandteil des Radfahrens ist, sollte jedem klar sein. Um auch bei unterschiedlich hohen Geschwindigkeiten stets sicher Abbremsen zu können, empfiehlt sich zu Beginn, das Bremsen bei geringerem Tempo zu üben. Ein Herumspielen an den Bremsgriffen und ein langsames Herantasten an die eigene Bremsleistung hilft, ein anfängliches Gefühl für den Widerstand der Bremsen zu bekommen und diese besser dosieren zu können. Hat der Nachwuchs ein erstes Gefühl bei niedrigen Geschwindigkeiten entwickelt, darf das Tempo ruhig langsam erhöht werden. Aber auch hier gilt, die Abbremsungen vorsichtig zu dosieren, bis ein Gefühl für die nötige Bremskraft vorhanden ist. Fühlt sich euer Kind hier sicher, kann es versuchen, zielgenau vor Hindernissen, beispielsweise den Pylonen oder Bändern, abzubremsen.
6. An- und Abfahren am Berg
Gerade im e-MTB Bereich will das An- und Abfahren am Berg gelernt sein. Obwohl ein e-Bike mit Motor ausgerüstet ist, sollten auch die Kleinen ein Gefühl dafür bekommen und sich an einem kleinen Hügel ausprobieren, dessen Steigung gering ist.
Fazit
Alle hier vorgestellten Übungen lassen sich easy miteinander kombinieren und können auf die Bedürfnisse und Wünsche eures Kindes angepasst werden. Von Vorteil ist, dass ihr keine teure Ausstattung braucht, sondern mit dem arbeiten könnt, was euer Haushalt oder die Natur zur Verfügung stellt. Statt Pylonen können auch Wasserflaschen genutzt werden oder statt breiter Bänder einfach mit Kreide auf die Straße zeichnen.
Die beste Grundlage für alle genannten Übungen ist jedoch stets ein altersgerechtes und von der Geometrie her passendes e-Bike. Lasst euch bei der Auswahl definitiv von einem Experten beraten.
Ihr würdet am liebsten sofort mit euren Kindern losfahren, seid euch aber noch unsicher, ob ein e-Bike das Richtige für euren Nachwuchs ist? Wir haben für euch festgehalten, wieso Kids durchaus von einem e-Bike profitieren können.