Das BH Atom-X Cross Pro-S im Test

Testfahrt mit Stil

Jahrelang tüftelte ein Experten Team rund um den spanischen Hersteller BH Bikes an einem innovativen e-MTB Konzept, das für fortschrittliche Akkuintegration sowie einmalige Rahmengeometrie stehen sollte. Das Ergebnis? (K)ein Satz mit X: Das patentierte X-System von BH Bikes sorgt für eine besondere Steifigkeit des Rahmens und eine Geometrie, die auch auf Offorad-Strecken maximale Fahrleistung verspricht.

Inhaltsverzeichnis

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Überzeugendes Design

Bereits das Design der Atom-X Reihe steht für aufregende Abenteuer, denn das starke Oberrohr strotzt nur so vor Stabilität und Kraft und lockt die e-MTB Fahrer geradezu auf den Sattel. Auch der lange Schwanenhals des Steuerrohrs sorgt dafür, dass man dem Bike mehr als einen Blick zuwirft.

Die Modellvariante Atom-X Cross Pro vereint nun die besten Seiten aus zwei Welten: Trekking und Mountainbike. Das SUV e-MTB besitzt nahezu alle Eigenschaften, die ein waschechtes e-Mountainbike auf anspruchsvollen Trails benötigt und bietet darüber hinaus auch noch die alltagstauglichen Elemente eines Trekking e-Bikes, wie einen Gepäckträger, Schutzbleche und Licht.

Unser Testfahrer René Fritsche aus Tuttlingen ist dem optischen Charme der Atom-X Modellreihe ebenfalls verfallen und hat sich für einen ausgiebigen Test auf den Sattel des Cross Pro-S geschwungen. Lest hier, was er in der Praxis erlebt hat.

Ein wahres e-MTB Schmuckstück

Vor erstem Fahrtantritt wurde mir das Atom-X Cross Pro-S freundlicherweise von der e-motion e-Bike Welt Tuttlingen zum Testen zur Verfügung gestellt.

Äußerlich haut einen das Bike (natürlich nur sprichwörtlich) direkt aus dem Sattel. Bereits die ungewöhnliche Rahmenform springt einem geradezu ins Auge und lässt darauf hoffen, dass der anschließende Trail-Spaß nicht auf sich warten lässt und mindestens genauso außergewöhnlich ist, wie es die Optik verspricht.

Der erste Test mit dem Atom-X

Zwei Durchläufe habe ich mit dem Atom-X Cross Pro-S gewagt. Welche Wege ich gefahren bin? Die falsche Frage, denn von A-Z habe ich mich beim Test so ziemlich jedem Untergrund mit unterschiedlichen Härtegraden gestellt: Mittlere bis schwere Trails, Wald- und Radwege, Offroad-Wege und Up- sowie Downhills habe ich mit dem Bike erkundet.

Die Sitzposition war gut, jedoch hätte ich mir persönlich für noch mehr Flexibilität eine ausfahrbare bzw. höhenverstellbare Sattelstütze gewünscht.

Die Rahmengeometrie war für meine Anforderungen gut ausgelegt. Wie sich das für mich in der Praxis widergespiegelt hat? Der Motor hat genügend Bodenfreiheit und auch die Kurbellänge verhält sich beim Pedalieren ansprechend, sodass man im Gelände nicht hängenbleibt. Kletterakrobaten kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Was hat der Motor auf Lager?

Der verbaute Brose Drive S Mag Antrieb mit 720 Wh Akku verhält sich beim Fahren besonders ruhig. Selbst wenn man die 25 km/h übersteigt, merkt man kaum, dass die Unterstützung des Motors nachlässt. Insgesamt lässt sich aus vier verschiedenen Unterstützungsstufen wählen. Bevorzugt habe ich vor allem den Automatik bzw. Power Modus. Im Automatik-Modus wechseln die Modi in Bezug auf die Effizienz, was für die Einsparung von Energie sorgt. Leistung als auch Laufruhe des Motors lassen keine Wünsche offen.

Der Mittelmotor des Bikes ist kaum sichtbar integriert. Wer glaubt, diesen stets kompliziert ausbauen zu müssen, der irrt jedoch gewaltig. Stattdessen erwartet einen ein einfaches Handling bei der Entnahme bzw. beim anschließenden Laden, denn der Akku wird schlichtweg über eine Öffnung des Oberrohrs eingeführt.

Uphill oder Downhill?

Das Bike ist definitiv ein guter Kletterer, quasi der Bergsteiger unter den e-MTBs. Je nach Rahmengeometrie kann es bei manchen Bikes passieren, dass das Vorderrad, vor allem bei großen Steigungen, zum Abheben neigt. Diesen Vorgang habe ich bei meinem Atom-X Cross Pro-S Testbike nicht feststellen können.

Im Gegenteil: Mit der richtigen Unterstützungsstufe und im richtigen Gang macht es auf diesem Bike große Freude, ein Uphill-Abenteuer zu wagen – einfaches Handling inklusive. Bei kleineren Unebenheiten reagiert auch die SR Suntour XCR34 Federung wie gewünscht und schlägt nicht durch.

Downhill konnte das Bike ebenfalls glänzen und auch Rückegasse, also auf unbefestigten Waldwegen, trägt einen das Atom-X über Stock und Stein. Wie bei jedem Gefährt muss man jedoch darauf achten, dass man durch nasses Holz nicht ins Rutschen gerät.

Bereifung, Bremsanlage und Gangschaltung

Am Bike finden wir Schwalbe Smart Sam Laufräder mit 27,5 x 2,6 Zoll. Beim Fahren legen sie eine gute Performance hin, haben einen angenehmen Geradeauslauf und vor allem auch genügend Grip auf wässrigem Untergrund wie Schlamm (meiner ersten Testfahrt habe ich mich im Regen stellen müssen).

Die Shimano MT 501 Bremsen packen kraftvoll zu und die Bremsleistung ist gut und präzise dosierbar. Verzögerung konnte ich beim Fahren keine feststellen.

Die Gangschaltung lässt sich ebenfalls in einem kurzen Satz abhandeln, denn die Shimano SLX ist knackig in der Optik, leicht vom Gewicht und hat immer die passende Übersetzung für jede Situation parat.

Mein Test-Fazit

Abschließend lässt sich auf jeden Fall festhalten, dass das Bike sich auf allen Untergründen sehr smooth fahren ließ und einen besonders angenehmen Fahrkomfort angeboten hat. Insgesamt ist das Bike für lange Touren prädestiniert. Ich bin 50 km gefahren ohne irgendwelche Ermüdungserscheinungen seitens Fahrer oder Bike und an Komfort hat es nicht gemangelt.

Kein Offroad Fan? Kein Problem, das Bike verleitet auf sympathische Art und Weise dazu, auch einmal abseits von normalen Waldwegen zu fahren und sich vorsichtig an neue Erfahrungen heranzutasten. Und mit dem ungewöhnlichen Aussehen des Bikes macht man zusätzlich eine gute Figur ;-).