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Die Grundlagen des Turbo Levo SL
Zu Beginn lässt sich festhalten, dass die Austattungsdetails des Levo SL einer ausgetüftelte Kombination entspringen. Alle verfügbaren Modelle wurden mit 150 mm Federgabeln ausgestattet. Unebenheiten im Gelände kann man damit gekonnt links liegen lassen. Damit erinnert das Bike vor allem an das Stumpjumper als Trailbike. Hinzu kommt, dass die Laufräder mit einer Größe von 29×2.3 Zoll besonders komfortabel sind und ihren Fahrer gekonnt an jeden beliebigen Ort manövrieren.
Zuverlässigen Unterstützer gesucht? Der Specialized SL 1.1 Motor gehört mit seinen 35 Nm sicherlich nicht zu den Kraftbolzen unter den Motoren, das soll er aber auch gar nicht! Wie kaum ein anderer Motor versteht der SL 1.1 Antrieb seine Kraft zu nutzen, bietet ein natürliches Fahrgefühl, eine enorme Reichweite und Connectivity über die Mission Control App.
Die Akkukapazität von 320 Wh kann jederzeit durch den 160 Wh starken Range Extender erweitert werden. In 3,5 Stunden komplett aufgeladen, verspricht der Extender zusätzliche Kilometer on Tour und lässt dem Bike so schnell nicht die Puste ausgehen. Last but not least setzt man bei Specialized mit der festen Integration des Akkus ins schlanke Unterrohr auf eine smoothe Optik und stimmige Proportionen. Der Range Extender sieht nicht nur aus wie eine Trinkflasche, er passt auch in den Getränkehalter, der auf dem Unterrohr Platz findet. Einfach Akku in den Getränkehalter setzen, Verbindungskabel in die dafür vorgesehene Buchse stecken und ab geht die Post!
Von Werk aus ist das SL 1.1 System so eingestellt, dass beide Akkus (integrierter Akku und Range Extender) gleichzeitig entladen werden. Wer allerdings bevorzugt den Range Extender zuerst nutzen möchte, kann die Reihenfolge der Entladung in der App festlegen. Sind beide Akkus an das System angeschlossen, zeigt die TCU im Oberrohr den Ladestand beider Akkus an. Die TCU bietet 10 Balken, in voll geladenem Zustand erhält der integrierte Akku fünf blaue Balken, der Range Extender fünf grüne Balken.
Alle Modellvarianten des Turbo Levo SL
Die komplette Turbo Levo SL Reihe besteht aus insgesamt 5 Bikes:
- Founder’s Edition
- S-Works Levo SL
- Levo SL Expert
- Levo SL Comp Carbon
- Levo SL Comp
Die Founder’s Edition sowie das S-Works sind jeweils bereits mit Range Extender ausgestattet. Erstere ist weltweit auf 250 Stück limitiert. Für 14.999 € erhält man bei dieser Edition eine Sonderlackierung, einen Custom-Sattel sowie eine SRAM AXS als Schaltung. Motor und Batterie sind bei allen Modellen identisch. Vor allem ein Versprechen hält der Hersteller mit Leichtigkeit: Alle Modelle der Reihe wiegen unter 20 Kilogramm und sind somit quasi Federgewichte.
Die vier restlichen Ausstattungsvarianten des Specialized Turbo Levo SL bedienen eine Preisspanne zwischen 5.999€ und12.999€. Alle Bikes verfügen über ein Schaltsystem von SRAM. Für die preisgünstigste Modellvariante, das SL Comp, nutzt Specialized einen Aluminium-Rahmen. Die anderen drei Modelle besitzen einen Carbonrahmen. Sämtliche Varianten des SL sind in den Rahmengrößen S, M, L und XL erhältlich. Das Turbo Levo SL Comp mit Aluminium-Rahmen gibt es zudem noch in der Rahmengröße XS.
Das Gewicht? (K)eine Wucht!
Die Besonderheit des neuen Bikes hat Specialized gleich einmal in den Namen integriert: “SL” steht nämlich nicht nur buchstäblich für “super light”. Darüber hinaus erweckt der Hersteller diese Worte auch wie kein anderer zum Leben. Die 16,95 kg, welches beispielsweise das S-Works auf die Waage bringt, beinhalten nach wie vor die Power, für die der Hersteller bekannt ist.
Specialized überzeugt mit dem Levo SL 1.1 Motor
Die Software des brandneuen Levo SL 1.1 Motors stammt gänzlich aus der Feder des US-amerikanischen Herstellers. Erstmals verbaut wurde er im Turbo Creo SL, dem neuen e-Rennrad von Specialized für die 2020er Saison. Der Fokus des neuen Motors liegt im neuen Jahr eindeutig nicht auf größtmöglicher Power. Mit einer Leistung von 240 Watt Unterstützung und 35 Nm Drehmoment wird schließlich nur ein mäßig kraftvoller Antrieb ermöglicht. Vielmehr hat Specialized sich die Synthese eines e-MTBs mit einem absolut leichten Motor zum Ziel gemacht. Nicht ohne Grund fährt sich das Levo SL wie ein nicht-motorisiertes Trail-Bike. Ein Kilogramm leichter ist der Motor nun also im Vergleich zum Levo und Kenevo und wiegt nur noch 1,95 kg. Der SL 1.1 Motor unterstützt zudem in einem breiteren Trittfrequenzbereich, und zwar von 10-120 U/Min.
Während der Specialized 2.1 Motor speziell auf die Bereitstellung eindrucksvoller Power ausgelegt ist, wurde der Specialized SL 1.1 Motor demnach speziell für ein möglichst leichtes System entwickelt.
Das e-MTB in Aktion für unsere Levo SL Bikevorstellung
Und wie macht sich das Bike in der Anwendung? Aus insgesamt drei Modi kann der Fahrer standardmäßig wählen und die Unterstützung somit genau an Fahrstil, Untergrund und Wünsche anpassen. Ob Eco, Trail oder Turbo – über die sogenannte Mission Control App ist nicht nur das Fahrgefühl via Klick easy einstellbar. Auch die Modi an sich sind individuell konfigurierbar und dienen als Vorlage für kommende Abenteuer. So wird der Akku besonders effizient eingesetzt, denn der Fahrer erhält eine auf ihn angepasste Unterstützung. Der Support erfolgt konstant und sorgt für ein natürliches Fahrgefühl. Der ECO-Modus bietet Unterstützung bis zu 30%, der TRAIL-Modus unterstützt mit bis zu 60% und der TURBO-Modus liefert bis zu 100% der maximalen Motorleistung.
Via Smart Control Funktion kann der Fahrer außerdem eingeben, wie weit und auch wie lange er fahren möchte. Ebenfalls kann hier festgelegt werden, wie viel Batterie einem am Ende der Fahrt noch zur Verfügung stehen sollte. Die App kümmert sich liebevoll um das gesamte Batteriemanagement und bietet somit eine enorme Entlastung.
Weniger steile Uphills lassen sich mit dem Levo SL gut bewältigen, geht es allerdings an krasse Anstiege, ist die Motorunterstützung zwar spürbar, dennoch ist wesentlich mehr Eigenleistung gefragt als beispielsweise beim Specialized 2.1 Antrieb. Die volle Ladung Agilität offenbart sich dann allerdings Downhill, wo das Bike seine Kraft entfalten kann und voller Wendigkeit strotzt.
Fazit zum Specialized Levo SL
Specialized stellt klar, dass das neue SL nur als Ergänzung der alten Levo Modelle dienen soll und nicht den Anspruch stellt, diese zu verdrängen. Umso besser, denn so wächst das Angebot für e-MTB Fans stetig weiter.
Das Levo SL schlägt geschickt eine Brücke zwischen MTB und e-MTB, ist verspielt und äußerst agil – zwei Attribute, die man bislang nicht direkt mit e-Mountainbikes verbunden hat. In jedem Fall gilt es, sich intensiv mit den Vorzügen dieses Schmuckstücks auseinanderzusetzen, denn nur so kann man den großen Umfang an Vorteilen voll auskosten. Wer schon lange von einem besonders leichten Fahrgefühl geträumt hat, der könnte bei dieser Trail-Spaß-Bombe nun fündig werden.