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Welche Ausstattung finden wir am Kenevo SL?
Die Konstruktion und Ausstattung des Bikes passen generell ins Bild, das man bei dem Gedanken an ein “super light e-MTB” hat:
Das Turbo SL System des Kenevos liefert bis zu 240 Watt Leistung und 35 Nm Drehmoment. Der Specialized SL 1.1 Motor, welcher in Zusammenarbeit mit Mahle entstand, wiegt seichte 1,9 Kilogramm. Der Antrieb sowie der fest verbaute 320 Wh Akku sind gekonnt in das Chassis integriert und zaubern einen eleganten und cleanen Look. Die zentrale Integration des Systems verbessert laut Hersteller das Fahrverhalten durch Verringerung des Trägheitsmoments. Bis zu 5 Stunden Tretunterstützung verspricht das Turbo Kenevo SL System auf dem Trail. On Tour profitiert der Fahrer von einem sensiblen Ansprechverhalten des Systems, das prompt auf Krafteinwirkungen reagiert und zeitgleich absolut sensibel und feinfühlig Support liefert.
Wer es lieber ausufernd mag, sollte einen Blick auf den Range Extender wagen, der nochmals 160 Wh on top liefert und damit bis zu 480 Wh im Gesamten zur Verfügung stellt. Die durch diese Komponenten entstandenen Gewichtseinsparungen gewährleisten ein optimiertes Handling des Bikes.
Beim bloßen Anblick des Monocoque Carbonrahmens kann einem der Atem stocken, denn von einem konventionellen Mountainbike ist dieses e-MTB dank filigraner Linienführung kaum noch zu unterscheiden. Zusätzlich dazu ermöglicht Carbon als Rahmenmaterial ein leichteres Gewicht auf der Waage und gibt dem Bike eine gute Portion Steifigkeit.
Der Hinterbau weist mit seinen 6 Streben Parallelen zum Specialized Enduro MTB auf. Federungseigenschaften des Fullys werden erheblich verbessert und auch das Handling wird vereinfacht, denn die ganze Konstruktion verlagert sich in die Mitte mit einem zusätzlich tiefen Schwerpunkt am Bike. Ein reaktionsfreudiges Ansprechverhalten ist die Konsequenz.
Wer sich für ein Kenevo SL entscheidet, brettert auf Specializeds hauseigenen 29″ Laufrädern davon. Die größere Kontaktfläche zum Boden bringt, im Gegensatz zu kleineren Laufrädern, mehr Grip und Traktion mit sich. Auch von den ausgezeichneten Überrolleigenschaften im Downhill profitieren Fahrer mit einem solchen Laufradsatz. Der progressiv gestaltete Radstand balanciert gekonnt zwischen Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und reaktionsschnellem Fahrverhalten.
“Federweg satt” könnte das Motto dieses e-Mountainbikes lauten. Mit 170 mm Federweg, die uns ein Fox Fahrwerk liefert, wird jede Wurzelpassage nur müde belächelt. In Kombination mit Faktoren wie der Fahrwerkssteifigkeit oder der Dämpfungsleistung entsteht eine einzigartige und vor allem harmonische Fahrdynamik. Eine sichere Bremsleistung gewährleisten zu jeder Zeit die hydraulischen Scheibenbremsen von SRAM mit 220/200er Bremsscheiben.
Doch was wären all diese Details, ohne ein zusätzliches, mitdenkendes Gehirn? Die Mastermind Turbo Control Unit (kurz: TCU) steuert die Interaktion zwischen Motor, Akku und dem Fahrer. Alle relevanten Fahrdaten übermittelt sie übersichtlich an das dezente Display am Oberrohr. Folgende Details sind ein Auszug dessen, was die TCU für den Fahrer bietet:
- präzise Höhenmessung
- Anzeige der verbleibenden Akkuleistung in Prozent
- drahtlose Softwareaktualisierungen
- Darstellung der erbrachten Leistung
- Personalisierung der Display-Anordnung
- Connection mit Mission Control App möglich
- Einstellung der Unterstützungsstufen in 10 % Schritten per MicroTune
- ultra kratzfestes Gorilla Glas und Anti Hydro Schutz
Eine Geometrie mit Anpassungsfähigkeit
“Das Leben ist kein Wunschkonzert!” ist nicht selten mahnend zu vernehmen, wenn etwa Änderungswünsche laut werden. Dies gehört zumindest im Bezug auf das Specialized Kenevo SL jetzt der Vergangenheit an, denn das Bike bietet durchaus die Option, es an die eigenen Wünsche anzupassen.
Der Begriff “Flip-Chip” könnte dem ein oder anderen inzwischen ein Begriff sein, denn immer mehr Bikes greifen auf dieses kleine Feature zurück. Der Flip-Chip am Heck ermöglicht es dem Fahrer, die Tretlagerhöhe an seine Anforderungen anzupassen und das Bike entweder in der Low oder High Position zu fahren. Das Tretlager senkt oder hebt sich damit um ca. 6 mm. Verschiebt sich das Tretlager nach unten, stellt dies den Fahrer durch den niedrigen Schwerpunkt besser ins Bike und schafft Laufruhe.
Der Steuerrohrwinkel beim Specialized Kenevo SL lässt sich auf 62,5, 63,5 oder 64,5 Grad einstellen und bestimmt mit über die Sitzposition des Fahrers im Bike.
Wie wir es vom Specialized Turbo Levo der dritten Generation oder dem Specialized Enduro bereits kennen, kommt auch das Kenevo SL mit S-Sizing Geometrien. Bedeutet genau? “Style-specific sizing” – Wo das Traum e-MTB früher nach starren Rahmengrößen und der Länge des Sitzrohrs gekauft wurde, geht man beim S-Sizing eher nach der Frage “Welchen Fahrstil bevorzuge ich?” und “Wie lang ist der Hauptrahmen”. Aus 4 Größen bzw. Größenmerkmalen kann hier gewählt werden. Je kleiner die Nummer (S2), desto kürzer fällt der Reach aus und desto sportiver ist die Sitzhaltung. Je größer die Nummer (S5), desto aufrechter sitzt der Fahrer auf dem Bike, was für mehr Raum auf dem e-MTB und mehr Stabilität sorgt. Ziel ist es, jedem Fahr- und auch Figurentypen die passende Geometrie zu bieten.
Welche Modellvarianten des Kenevo SL gibt es?
Beide Bikes sind in ihren Modellvarianten in jeweils zwei verschiedenen Farben erhältlich. Jeweils eine schlichte und eine auffälliger konstruierte Variante. Das Kenevo SL Expert (kommt mit satt-gelbem Rahmen oder in einem hellen grau) ist ab 9.700 € verfügbar, wohingegen das Kenevo SL S-Works (kommt mit schwarz-grauem Rahmen oder einem oak green) für 14.500 € zu haben ist. Das Rahmenset für das Kenevo SL S-Works gibt es für 7.000 €. Die e-Enduros sind ab sofort verfügbar, um für kompromisslosen Fahrspaß zu sorgen.
Wer bei seinem e-Mountainbike also viel Wert auf ein agiles Handling, aggressives Riding und Performance legt, wird an dem neuen Specialized Kenevo SL durchaus seine Freude haben. Auch wer zuvor vermehrt auf konventionelles MTBs zu finden war, könnte nun Spaß am kleinen “e” finden.