Das Husqvarna MC 5 im Test

Das e-Mountainbike im Test auf den Trails des Wiederwalds

Endlich Sommer – endlich schönes Wetter – endlich wieder Biken! Heute wird das neue Husqvarna MC5 auf den Trails im Wienerwald, sowie auf den endlich wieder trockenen Lines im Trailcenter Weidlingbach einem umfassenden Praxistest unterzogen – und eines gleich vorweg – das e-Mountainbike hat sich super geschlagen. Doch der Reihe nach.

Inhaltsverzeichnis

Voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten

Die Optik des Husqvarna MC5

Das Auge fährt mit, sagt man – und bei Husqvarna wird dem Selbigen einiges geboten. Schöne Farbkombinationen, eigenständige Optik durch die Platzierung des Federbeins, sowie der Motor-Rahmen-Integration (Skeleton Interface) und eine stabile Motorschutzplatte lassen die MC-Palette aus der Masse an Konkurrenz der e-MTBs hervorstechen. Leider erschwert vor allem die Position des Federbeins die Platzierung einer Trinkflasche im Rahmendreieck, was insbesondere bei längeren Touren ein Problem sein kann.

Die Ausstattung des e-Mountainbikes

Für längere Touren, gerne auch mal anspruchsvollere Trails im Gebirge, ist dieses e-Mountainbike eigentlich gebaut. 150 mm Fahrwerk (bei den günstigeren Modellen von SR Suntour, bei den teureren von Fox), eine gemütliche, aufrechte Sitzposition,  mindestens 500 Wh Akku (630 Wh bei den höherwertigeren Modellen), sowie der reichweitenstarke Shimano Steps E8000 Elektromotor lassen auch bei Touren mit 3-4 Stunden Länge keine langen Gesichter aufkommen. Einzig die Griffe würde ich gegen breitere und ergonomische tauschen.

Shimano Steps E8000 Motor am Husqvarna MC5
Das Husqvarna MC5 mit SR Suntour Gabel

Uphill und Downhill mit dem Husqvarna MC5

Das Husqvarna MC5 von vorne

So, aufgesattelt. Der Dämpfer (3 Plattformmodi und Zugstufe verstellbar) bleibt angenehm neutral, sodass die Zuschaltung der Plattform unterbleiben kann. Der Shimano e-MTB Motor läuft leise, ist schmal gebaut und bietet ausreichend Schub. In der Ebene habe ich sogar zugunsten der Reichweite ganz auf eine Motorunterstützung verzichtet. Dem fehlenden Tretwiderstand sei Dank! Bergauf kommt man bei gutem Trainingszustand in den allermeisten Fällen mit dem Eco-Modus aus, nur wenn es verspielt/steil oder beides wird, habe ich den genialen Trail-Modus zugeschaltet. Den Boost Modus habe ich so gut wie gar nicht benutzt. Wenn er eingeschaltet ist, schiebt er aber mächtig vorwärts, wie ich bestätigen kann. Trotz der hohen Sitzposition auf diesem e-Mountainbike bleibt die Front auch im richtig steilen Gelände stoisch am Boden. Eine sehr angenehme Eigenschaft, da man auf diese Weise entspannt und ohne große Herumturnerei auf dem Sattel bergauf pedalieren kann.

Bergab habe ich das Bike erst über einen wurzeligen, steilen Trail gescheucht, dann über die beiden Lines im Trailpark Weidlingbach – mit engen und weiten Anliegern, Sprüngen, Step downs und allem, was so dazu gehört. Als krönenden Abschluss hab ich schließlich noch die Fun Line im Trailpark Mauerbach mitgenommen. Dabei merkt man dreierlei Dinge: Erstens: die hervorragende Geometrie. Man steht schön mittig im e-Mountainbike, hat durch die obligatorische versenkbare Sattelstütze viel Bewegungsfreiheit und durch den breiten Lenker und den kurzen Vorbau jederzeit die Kontrolle über die Front. Zwar ist das Husqvarna MC5 nicht so wendig wie andere e-MTBs und noch dazu relativ schwer, aber einmal in Fahrt, zeigt es sich sehr laufruhig und möchte mit Tempo gefahren werden. Dabei zeigen sich auch die Shimano Bremsen standfest und verzögern jederzeit wirkungsvoll.Zweitens: den guten Grip der 27,5+ Bereifung (mit Schwalbe NobbyNic Bereifung eher auf der tourigeren Seite unterwegs). Und drittens: Die Federgabel von SR Suntour kann mit der Leistung des Dämpfers nicht ganz mithalten. Für gediegene Offroad-Touren-Fahrer gar kein Problem, abfahrtsorientierte fortgeschrittene e-Mountainbiker sollten aber lieber auf die höherwertigen Modelle mit Fox-Fahrwerk zugreifen. Allen anderen dürfte aber auch diese Kombi reichen.

Mein Fazit

Nach ca. 50 km mit 1.400 Hm (und immer noch ca. 30% Restakku) ziehe ich mein Fazit zu diesem Allmountain e-MTB. Mit dem Husqvarna MC5 ist ein richtig schönes e-Mountainbike gelungen, das zum ausgedehnten Touren einlädt und auch den einen oder anderen Abstecher in den Bikepark aushält. Highlights sind die Optik, die Verarbeitung, sowie der tolle Shimano e-MTB Motor und die ausgewogene Geometrie – sowohl bergauf, als auch bergab.

Kleine Schwächen zeigt wie erwähnt die Federgabel (in dieser Modellvariante!), sowie kleinere Details (problematische Trinkflaschenposition, Sattelrohr mit Schnellspanner, zu schmale Griffe), die sich aber einfach verändern lassen. Alles in allem aber ein echtes Gute-Laune-Allround e-Mountainbike für längere Touren.